30.04.2024 Wie können wir wirtschaften, ohne unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören? Mit dieser Frage beschäftigt sich der neue Zukunftsraum im OecherLab, der am 29. April 2025 unter dem Titel „Die Zukunft wächst nach – nachhaltig wirtschaften mittels Bioökonomie“ eröffnet wird. Im Mittelpunkt steht eine zukunftsgerichtete Wirtschaftsweise, die auf nachwachsenden Rohstoffen, geschlossenen Stoffkreisläufen und innovativen Partnerschaften basiert.
Was ist Bioökonomie?
Eine einfache Antwort gibt es nicht. Bioökonomie beschreibt die Umstellung von einer fossilen auf eine biobasierte Wirtschaftsweise. Sie verbindet biologische Ressourcen mit technologischem Fortschritt und gesellschaftlichem Wandel. Dabei kann sie vieles sein: Wirtschaftssystem, Innovationsfeld, Materialstrategie oder politische Vision. Gerade diese Vielschichtigkeit macht die Bioökonomie zu einem starken Hebel für Transformation – wenn man sie nicht auf einzelne Technologien oder Branchen verengt.
Der Zukunftsraum im OecherLab will genau diesen breiten Blick aufzeigen. Ziel ist es, für die Stadt Aachen und das Rheinische Revier Impulse zu setzen: für nachhaltiges Wirtschaften, für regionale Wertschöpfung, für neue Allianzen zwischen Forschung, Unternehmen und Zivilgesellschaft. Die Ausstellung lädt zum Entdecken, Mitdenken und Mitmachen ein.
Die Exponate im Überblick:
BiotexFuture – MULE (Mobile Upcycling Lab Experience): Das mobile Reallabor der RWTH Aachen macht biobasierte Textilforschung im Stadtraum erfahrbar. Besucher*innen können Materialien anfassen, Prozesse nachvollziehen und lernen, was hinter nachhaltigen Textilinnovationen steckt. Ziel ist es, technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Reflexion zusammenzubringen.
Hanf Innovation Hub: Der Hanf Innovation Hub von Behrentin Communication zeigt, wie vielfältig Hanf als biogener Rohstoff einsetzbar ist: als Textil, als Kunstleder, als Dämmstoff oder sogar als plastikfreier Trinkhalm. Mit dabei: regionale Wertschöpfungsketten und neue Anwendungsszenarien für eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt.
re.solution: Das RWTH-nahe Start-up entwickelt ein innovatives chemisches Verfahren zur Wiederverwertung von Mischgeweben. Was bislang als nicht recycelbar galt, kann so in den Kreislauf zurückgeführt werden – ein wichtiger Schritt in Richtung zirkulärer Textilwirtschaft.
Aixponic: In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IME erforscht Aixponic die Kombination aus Fischzucht und salztolerantem Pflanzenanbau in geschlossenen Kreisläufen. Das Besondere: Die Anlage funktioniert mit Salzwasser und bringt so die Meereszucht ressourcenschonend und lokal in die Stadt.
EBRA (Einwegprodukte aus Reststoffen): Das Projekt aus dem BoostLab von Bio4MatPro zeigt, wie sich Zuckerrübenreste aus der Lebensmittelproduktion zu biobasiertem, kompostierbarem Einweggeschirr verarbeiten lassen. Ziel ist es, funktionale und ökologische Alternativen zu herkömmlichen Plastikprodukten zu entwickeln.
Circularity Scouts: Die IHK Aachen präsentiert Projekte von Auszubildenden aus regionalen Unternehmen, die sich mit konkreten Umstellungen in Richtung Kreislaufwirtschaft beschäftigen. Die Exponate zeigen: Nachhaltige Transformation kann auch von der Basis ausgehen.
Holzbauforschung der FH Aachen: Das Holzforschungszentrum der FH Aachen zeigt Materialmuster, Forschungsergebnisse und Anwendungsbeispiele für biobasierte Baustoffe und zukunftsweisendes Bauen mit Holz.
Vielfältiges Programm bis Oktober 2025. Mehr im Veranstaltungskalender!
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Sprachübersetzung: conword.io