Die Ergebnisse und Handlungsvorschläge der Aachener Wärmeplanung werden so aufbereitet, dass die Datenlage fortschreibbar ist und als sogenannter digitaler Zwilling Wärmeversorgungsvarianten dynamisch an die Zielsetzung angepasst und abgebildet werden können. Die kommunale Wärmeplanung für Aachen soll dem Rat der Stadt, der Verwaltung sowie allen Ausführenden als Grundlage für die weitere Stadt- und Energie-/Wärmeplanung dienen. Genauso soll sie allen (privaten) Nutzer*innen von Wärme-, Kälteenergie, also der gesamten Stadtgesellschaft, als Entscheidungshilfe für den individuellen und bedarfsgerechten Umbau dienen. Nur wer weiß, wohin sich sein individueller Bedarf entwickelt und welche Wärme- bzw. andere Energieformen an der eigenen Haustür, im Quartier oder im Gewerbegebiet zur Deckung dessen angeboten und ermöglicht werden, kann zielgerichtet und sicher in Hinblick auf die Klimaneutralität planen und handeln. Die erste Aachener Wärmeplanung auf dieser Grundlage soll bis Ende 2024 erarbeitet werden.
Nicht nur der Mobilitätssektor mit der dynamisch wachsenden Elektromobilität, sondern auch die Umstellung der Gebäudebeheizung von fossilen Energieträgern (Gas, Öl) auf strombasierte Technologien wie Wärmepumpen, führen zu einer deutlichen Zunahme des Strombedarfs. Eine erfolgreiche Wärmewende bedingt also nicht nur Änderungen bei den Wärmeerzeugern, sondern auch den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern. Im zukünftigen Energiesystem Aachens wird daher der Sektorenkopplung von Quellen, Erzeugern, Verteilsystemen und Speichern eine große Bedeutung zukommen. Unerlässlich ist dabei die integrierte Planung von erneuerbaren Energiequellen (Geothermie und Solarthermie), thermodynamischen Wandlern (Wärmepumpen, Kälteerzeuger), Verteilnetzen auf Stadt- und Quartiersebene (Wärme, Kälte, Strom und Gas / Wasserstoff) und Speichern für Wärme und Strom.
Vertiefende Infos zur Aachener Wärmewende bietet die Broschüre Wärmewende Aachen – Eckpfeiler für eine klimaneutrale Energieversorgung 2030.