11.04.2025 Nichtwohngebäude energieeffizient zu bauen und zu sanieren, ist ein zentraler Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele. Dieses Ziel verfolgt auch die Stadt Aachen. Mit zwei besonders gelungenen Bauprojekten – der Kindertagesstätte Stettiner Straße und der noch im Bau befindlichen KiTa Breitbenden ist sie am Mittwoch vom Land NRW ausgezeichnet worden.
Gut für den städtischen Haushalt
Heiko Thomas, städtischer Beigeordneter für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude: „Diese Auszeichnung zeigt: Ein hoher energetischer Standard ist gut für den städtischen Haushalt, da wir dauerhaft geringe Kosten haben. Das erhöht zugleich die Unabhängigkeit unserer Versorgung und ist gut für das Klima.“
In Nordrhein-Westfalen werden von rund 460.000 beheizten Nichtwohngebäuden wie Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern und Bürogebäuden noch rund 75 Prozent mit Öl und Gas beheizt, lediglich 15 Prozent mit erneuerbaren Energien. Wie energieeffizientes Bauen und Sanieren geht, zeigen sieben herausragende Projekte, die jetzt vom Wirtschafts- und Klimaschutzministerium gemeinsam mit der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate als „Energieeffiziente Nichtwohngebäude in NRW“ ausgezeichnet und als nachahmbare Vorbilder gewürdigt wurden. Seit 2019 haben insgesamt 32 Projekte diese Ehrung erhalten.
Anerkennung auf Landesebene
Eine Aachener Delegation des städtischen Gebäudemanagements hat mit Gebäude- und Klimadezernent Heiko Thomas an der Spitze die beiden Auszeichnungen in Düsseldorf entgegengenommen. Mit dem Beigeordneten freuten sich auch Gebäudemanagement-Geschäftsführer Jens Hauschild, Abteilungsleiterin Gabriele Hajok und Projektleiter Leonidas Papadopoulos sowie die jeweiligen Architektur-Büros vor Ort über die Wertschätzung, die die Stadt Aachen auf Landesebene für ihre Bemühungen erfährt, klimafreundliche und energieeffiziente Gebäude für eine bessere Zukunft zu errichten.
KiTa Breitbenden: Mit der Kindertagesstätte Breitbenden betritt die Stadt Aachen Neuland. Erstmals wird eine KiTa vollständig in massiver Holzbauweise entstehen und als nachhaltiger Bau zertifiziert. Im Sommer 2024 fand der Spatenstich statt. Die Fertigstellung des voraussichtlich knapp 11,4 Millionen Euro teuren Neubaus ist für 2026 vorgesehen. Der Holzbau wird unter anderem mit begrünten Schrägdächern, mit der Installation von Photovoltaikanlagen und einer Minimierung von versiegelten Flächen auf dem Grundstück punkten. Die dazu notwendigerweise versiegelten Dachflächen werden über eine Regenwasserrückhaltung kompensiert. All dies trägt künftig zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Die Fassaden werden als Holzfassaden ausgeführt und bilden dabei die Bauweise und Konstruktion als Massivholzbau ebenfalls nach außen ab. Damit wird für die KiTa Breitbenden erstmalig für einen städtischen Bau eine CO2- bzw. Öko-Bilanz und eine Lebenszykluskosten-Berechnung durchgeführt und das Gebäude somit fast klimaneutral erstellt und betrieben. Eine Regelungs- und Messtechnik sorgt dafür, dass der Betrieb der technischen Anlagen überwacht und an den tatsächlichen Bedarf angepasst wird.
KiTa Stettiner Straße: Der Neubau der Kindertagesstätte Stettiner Straße wurde in etwa an gleicher Stelle wie der alte Pavillon, der dort zuvor als eingruppige KiTa stand, errichtet. Im Jahr 2020 ging der rund drei Millionen Euro teure KiTa-Bau in Betrieb. Das Projekt ist in der Corona-Pandemie fristgerecht fertiggestellt und die Kosten sind eingehalten worden. Die Kombination aus flächendeckender Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung stellt für den 700 Quadratmeter großen Bau eine besonders effiziente Energieversorgung dar. Eine Regelungs- und Messtechnik sorgt dafür, dass der Betrieb der technischen Anlagen überwacht und an den tatsächlichen Bedarf angepasst wird. Eine auf dem Dach montierte PV-Anlage rundet das Konzept ab. Da das Gebäude energetisch optimiert ist, wird überschüssige Energie aus der PV-Anlage an die benachbarte Grundschule weitergegeben.
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