26.06.2024. In der Sitzung des Rats der Stadt Aachen am 26. Juni haben alle Fraktionen für 30 Maßnahmen gestimmt, die ab dem kommenden Jahr umgesetzt werden sollen. Unmittelbar zuvor hatte der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz in einer Sondersitzung dem Rat den Beschluss zur Umsetzung der Maßnahmen empfohlen. Auch der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss, der Mobilitätsausschuss, der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung und der Planungsausschuss hatten die Umsetzung der Maßnahmen empfohlen.
Die beschlossenen Maßnahmen entstammen dem „Integrierten Klimaschutzkonzept 2.0“, (IKSK), das die Verwaltung auf Basis des IKSK von 2020 erarbeitet hat.
Darin werden insgesamt 54 Maßnahmen vorgeschlagen, von denen die Politik nun 30 ausgewählt hat, die in den Jahren 2025 bis 2030 prioritär umgesetzt werden sollen. Hierzu wurde ein Bewertungsschema erstellt, nach dem sämtliche vorgeschlagenen Aktivitäten auf die Klimawirkung, die Umsetzbarkeit und eine zeitliche Komponente geprüft wurden. Wichtig waren der Politik und der Verwaltung, dass sich die Stadt vor allem auf die Maßnahmen fokussiert, die „einen großen Hebel“ haben – also zeitnah eine große Wirkung entfalten. Die Maßnahmen werden während des kompletten Zeitraums beobachtet und – je nach den Erkenntnissen – angepasst, um nachsteuern zu können.
Gegliedert sind die 30 Maßnahmen in die folgenden sieben Handlungsfelder: „Governance“, also Verwaltung, „Energieversorgung“, „Gebäude“, „Mobilität“, „Wirtschaft“, „Gesellschaftliche Transformation“ und „Kompensation“, wobei die Anzahl der Maßnahmen in den einzelnen Feldern variiert.
Beispiele für Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern:
Bei der „Energieversorgung“ wird unter anderem eine klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung der Liegenschaften im kommunalen Einfluss (Solarpaket) aufgebaut, dezentrale Wärmeversorgungs- und Quartierslösungen realisiert und die Fernwärme in Aachen ausgebaut.
Im Feld „Gebäude“ wird die energetische Sanierung städtischer Gebäude – sowohl von Wohngebäuden, als auch von Gebäuden, die nicht als Wohnraum genutzt werden – weiter vorangetrieben. Außerdem wird ein Förderprogramm zur ressourcenschonenden Altbausanierung und Wärmewende weitergeführt und um neue Aspekte ergänzt.
Der Ausbau des Umweltverbundes im Straßenraum, also Optimierung aller Maßnahmen in der Verkehrsinfrastruktur, wird weiter verstärkt. Der Öffentliche Personennahverkehr und ein stadtverträgliches Parkraumangebot im Aachener Stadtgebiet sollen ausgebaut werden, um die Alternativen zum Auto zu stärken. Dies sind drei wichtige Bausteine im Handlungsfeld „Mobilität“.
Im Feld „Wirtschaft“ soll es unter anderem eine Förderung und eine klimaschutzorientierte Fördermittelberatung für Unternehmen geben, um die Aachener Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen. Weitere Maßnahmen sind unter anderem die Entwicklung und Steuerung der Wasserstoffinfrastruktur in Aachen oder eine klimaneutrale Standortentwicklung mit einem Fokus auf Gewerbeflächen.
Kostenschätzung
Gemeinsam mit den Maßnahmen legte die Verwaltung auch eine Kostenschätzung vor, die sich jährlich auf rund 39 Millionen Euro summiert. Gut 30 Millionen fließen in den Ausbau des ÖPNV. Zusätzlich sind gut 22 Millionen Euro jährlich für Investitionen vorgesehen. Allerdings ist eine Schätzung der Kosten noch nicht in allen Bereichen möglich. Das gilt vor allem für Großprojekte wie die Regiotram oder den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.
Alle 30 Maßnahmen und die dazugehörigen Erläuterungen:
30 Maßnahmen IKSK 2.0
Klima-Bündnis (Deutsch)
Convenant of Mayors (Englisch)
Mayors Adapt (Englisch)
Sprachübersetzung: conword.io